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Weltraumaffen Überlebensethik

by Lucas Pawlik, Andreas Wiesbauer

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1.
Die Eigentliche Geschichte Die eigentliche Geschichte ist die Geschichte, die unser Geschichtenerzählen auslöst. Die eigentliche Geschichte ist wie eine Gute-Nacht-Geschichte über Gute-Nacht-Geschichten, also eine Gute-Nacht-Geschichte der zweiten Ordnung. Sie ist, wie gelebtes systemisches Denken. Wir können uns die eigentliche Geschichte wie eine fraktale Symphonie als eine konkrete Form von Formlosigkeit vorstellen. Wenn das Formlose gedacht, gesprochen oder wahrgenommen wird, kann es nicht anders, als dadurch eine Form anzunehmen. Daher ist es die Form, die den Unterschied ausmacht, die manche Dinge ins Dasein bringt, während andere völlig verschwinden. Als ich noch recht jung war, erinnerte mich mein Vater vor dem Schlafengehen, wenn die Zeit des Erzählens anstand, immer wieder daran. Er pflegte zu sagen: „Ich werde es einfach sagen: ,Das, was nicht gesagt werden kann, kann nicht in Worte gefasst werden. Das, was ausgedrückt werden kann, wird ausgedrückt werden.‘ Denke immer daran, das alles geht, solange du daran denkst, dass ein Kamel nicht durch ein Nadelöhr geht.‘‘ Oft und lange habe ich über die Worte meines Vaters nachgedacht, bis meine Antwort eines Tages aus mir herausplatzte. „Aber Paps, wenn das Wesen einer Geschichte der Umgang mit Widersprüchen ist, also, die Veränderung, die durch den Umgang mit den Widersprüchen geschieht, bedeutet das nicht, dass das Geschichtenerzählen endlos weitergeht? Es werden ja immer wieder neue Widersprüche auftauchen. So entstehen immer neue Geschichten! Dann sind es Geschichten, wie das Leben selbst. Aber woher wissen wir dann, worum es eigentlich geht? Was ist die eigentliche Geschichte, die Geschichte, die eine Geschichte zur Geschichte macht? Kann man die Essenz einer Geschichte überhaupt erfassen?” – Er schaute mich an und ich schaute ihn an. Es dauerte eine Weile bis ich die Bedeutung unseres Schweigens begriff. Die eigentliche Geschichte ist die Geschichte der Unmittelbarkeit des Lebens. Die eigentliche Geschichte ist die Geschichte der Veränderung in unserem Leben, die durch die Geschichte geschieht. Die eigentliche Geschichte ist die Bewahrung von Veränderung, und die Bewahrung vor Veränderung. Im Guten, wie im Schlechten begreifen wir uns als Teil der Organisation des Lebendigen. Durch die eigentliche Geschichte steuern wir die Zukunft des Lebens auf diesem Planeten. Durch dieses ständige Hervorbringen neuer Formen kommt das Formlose zum Ausdruck, organisiert sich der Prozess des Lebens selbst. Auf diese Weise kann und wird alles, was Form hat, schließlich transformiert werden. Indem wir uns auf diese Essenz besinnen, aus der Stille heraus, weil Gedanken kommen und gehen, kann der kleinste Anstoß, manchmal sogar ein einziger Satz in unseren Gedanken, eine vollkommen neue Geschichte entstehen lassen. Das ist die Geschichte unserer Menschheit. Am Ende jeder Geschichte ist der Anfang eines Dialogs. Die Geschichte, die beginnt, wenn der Erzähler aufhört zu sprechen und damit beginnt, zuzuhören. Das Schweigen des Erzählers verbindet. Es ist Ende und Anfang der Geschichte. Dass die Worte einer Geschichte enden, ermöglicht, dass eine neue Geschichte beginnt. So fängt diese Geschichte an.
2.
Weltraumaffen – Überlebens-Ethik Konfuzius sagt, der weiseste Mensch folgt dem Weg des Laotse, er macht sich den Weg zum Ziel. Was immer wichtig ist, ist ein Fließgleichgewicht. Ich bilde mir schon seit Längerem ein, zum Sinn des Lebens etwas Wichtiges herausgefunden zu haben: die Einheit von Gott und der Biosphäre. Als Mensch, Philosoph und Wissenschaftler arbeite ich daran, in Worte zu fassen, was das für mein Leben bedeutet und was es für das Leben anderer bedeuten kann. Wir sind Gottes Ebenbild. Mikrokosmos und Makrokosmos zugleich, sind wir eins und doch viele. Weil wir das Spiel der Evolution vorübergehend gewonnen haben, wird die Frage unserer Selbsterkenntnis entscheidend für alle höheren Lebewesen in der Biosphäre. „Erkenne dich selbst!” ist unser Auftrag zur Menschwerdung, wie es uns das Orakel von Delphi überliefert hat. Das Schicksal der Welt liegt in unserer Selbsterkenntnis. Können wir aufhören, unsere Welt zu zerstören und uns gegenseitig zu bekriegen? Erst durch die Lösung dieser Frage, werden wir weise Menschen. Bis dahin bleiben wir Affen im Weltall, die eine Gefahr sind für ihr Raumschiff Erde. Weltraumaffen-Überlebensethik. Wir leben in diesem Science-Fiction-Roman.
3.
Unglaublich 03:04
Unglaublich! Der Vorhang öffnet sich. Eine Dame schwebt in der Luft, ein Elefant verschwindet. Das übliche Argument verläuft in etwa so: „Aha – diese Magier versuchen, meine Aufmerksamkeit abzulenken, versuchen, mein Denken zu verwirren, versuchen, dies und das zu tun, damit ich nicht beobachte, was wirklich passiert.” Das Gegenteil ist der Fall! In Wirklichkeit besteht die ganze Magie darin, Sie einzuladen, eine Welt für sich selbst zu erschaffen, eine neue Welt, in der Damen schweben und in der Elefanten verschwinden [...] Bei der Magie geht es nicht darum, Sie abzulenken. Es geht darum, Sie aufmerksam zu machen auf das Universum, das wir durch unsere Kommunikation erschaffen. Unsere Wirklichkeit wird bestimmt durch die Geschichten, die wir uns erzählen. Durch unsere Geschichten gestalten wir unser Leben. Durch die Art, wie wir kommunizieren, verändern wir uns und unsere Welt. Diese Magie ist die Essenz der menschlichen Kommunikation.
4.
Ich singe weiter von Kartoffeln Urteilsfreies Hören auf der Spitze des Eisbergs der Unwissenheit Am Anfang war Heinz immer still. Heinz war Autist. Man nahm an, dass er gar nicht mit anderen kommunizieren konnte. Das änderte sich, als seine Lehrerin und Betreuerin Renate ein Klavier mitgebracht. Sie hatte ein Aufleuchten seiner Augen bemerkt, wenn es klassische Musik spielte und glaubte an die Intelligenz des Jungen. Zu recht. Wie es sich herausstellte hatte Heinz ein perfektes Gehör. Von diesem Tag an hatte Heinz durchs Klavierspielen einen Weg gefunden mit anderen zu kommunizieren. Renate war überwältigt vor Freude. Sie war Lehrerin einer Gruppe von Kindern mit besonderen Bedürfnissen und eine meiner Heldinnen in unserem Lehrgang für provokative Pädagogik – Lernen Lernen durch Lehrer lehren. Weil die Kinder der Klasse zustimmten konnte Renate nach einiger Zeit sogar die Schulleitung überzeugen, Heinz am regulären Unterricht teilnehmen zu lassen. Von da an spielte Heinz jeden Tag Mozart, Beethoven und Bach als Soundtrack zu Renates Unterricht. Es war am Ende des Seminares als Renate mir wieder mit Begeisterung wieder von Heinz und seiner Entwicklung erzählen wollte. Die anderen waren bereits gegangen, und Renate tanzte vor Freude buchstäblich vor mir auf und ab! "Erinnern Sie sich noch an das Forschungsexperiment des urteilsfreien Hörens, bei dem wir zuerst das Geräusch einer sterbenden Leuchtstoffröhre erforscht haben, um zu lernen wie wir unser Universum durch Zuhören und Tönen erschaffen?” – “Das Nada Brahma, die Welt als Klang- Experiment?”, fragte ich nach. "Ja, genau, bei dem wir durch Tönen und Summen den Raum erforscht und miteinander kommuniziert haben! Wie haben Sie das nochmals genannt?”, wollte Renate wissen. “ Unsere Klangmeditation auf der Spitze des Eisbergs der Unwissenheit?” meinen Sie, fragte ich zurück, und konnte meine Neugier kaum verbergen. – “Ja, genau, bei der wir Hören und Tönen ohne zu urteilen. Ich habe es ausprobiert und es hat funktioniert! Als ich zur Arbeit zurückkehrte, dachten alle, ich sei verrückt geworden, weil ich auf einmal die ganze Zeit sang und summte. Aber ich bemerkte eine Veränderung in Heinz' Klavierspiel, wenn er hörte, dass ich summte und sang. Normalerweise hätte ich sofort aufgehört. Ich schäme mich für meine tiefe Gesangsstimme. Doch habe ich all meinen Mut zusammengenommen, und mich daran erinnert: “Wir wissen nicht was der andere wahrnimmt, wir können ihn nur einladen uns zuzuhören.” Also sang ich wie eine Walküre das Lied vom Hund und dem Ei. Heinz hörte sofort auf, auf dem Klavier zu spielen. Er legte den Finger auf seine Lippen. Und dann öffnete und schloss er seinen Mund und deutete auf sein Ohr. Er hörte zu! Ich sang begeistert weiter, obwohl schon Leute vor dem offenen Klassenzimmer zusammenkamen. Einige lachten, einige schüttelten den Kopf, ein anderer meinte: "Jetzt ist sie endgültig verrückt geworden!" Am nächsten Tag aber hat mich seine Mutter voller Verwunderung und Begeisterung angerufen! Heinz hatte gesprochen! In der Früh hatte er ihr ganz aufgeregt von einem Hund erzählt und Sie um ein Frühstücksei gebeten. Sie fragte mich immer wieder: Was hast du getan? Wie hast du Heinz verwandelt!" "Ich habe es aus einem wissenschaftlichen Experiment auf der Universität von meinem Professor gelernt! Es ist zu kompliziert, das am Telefon zu erklären !” antwortete ich. Und schmunzelnd musste ich daran denken. Es damit begonnen einer sterbenden Leuchtstoffröhre zuzuhören. Aber das habe ich nicht verraten! – “Ja, Gratulation zu ihrem Mut und Einfallsreichtum! Es ist unglaublich! Ich bin gespannt, wie das weitergehen wird!”, sage ich. “Sachunterricht!” antwortet Renate prompt, um dann im Sprechgesang weiter auszuführen: “Ich singe weiter von Kartoffeln, von Römern in Wien, von Fruchtfliegen Versuchen, darauf weis ich hin” “Singen Sie weiter! Liebe Renate Liebe Renate! Von Kartoffeln, das ist gut!” Wir lachten lange und laut. Renates Stimme, was wirklich bombasstisch. Ein verrückter Professor und eine verrückte Studentin singen von Kartoffeln auf der Spitze des Eisbergs der Unwissenheit! Sprechen und Musizieren anstatt lebenslangem Schweigen. Gerne denke ich an diese kleinen Wunder der Provokativen Pädagogik zurück.
5.
Klischee Ade 04:44
Klischee Ade - Tacheles Reden Wie du ein Genie verstehst Wir alle haben viele vorgefertigte Phrasen und Ideen. Wie eine alte Druckerpresse tragen wir Klischees in unseren Köpfen. Unsere Buchstaben, Worte und Phrasen sind bereits so festgelegt, dass sie das gewünschte Urteil, den gewünschten Sachverhalt oder die gewünschte Meinung ausdrücken. So erzählen wir die gleiche Geschichte immer wieder, und erwecken trotzdem den Eindruck von Neuheit, weil wir die Reihenfolge der Klischees abwandeln. Wenn wir aber etwas wirklich Neues sagen wollen, wenn wir etwas wirklich Neues denken wollen, müssen wir zuerst die alten Klischees zerstören. Genau wie ein Drucker mit einer alten Druckerpresse, der etwas Neues drucken will. Er muss die alten Phrasen und Klischees auseinandernehmen, um neue Phrasen, Ideen und Worte zu erfinden. Um ein Genie zu verstehen, braucht es allerdings noch mehr als die Fähigkeit, alte Klischees auseinanderzunehmen. Du musst die zerpflückten Teile im neuen Zusammenhang erkennen können. Dafür musst Du Dir den Raum geben, in dem sich etwas Eigenartiges, vielleicht Einzigartiges ereignen kann. Wenn Du ein Genie verstehen oder selbst etwas Geniales denken willst, musst Du Dir Deiner eigenen Form des Fragens und Denkens bewusst werden. Beginne die Muster Deines Denkens selbst zu gestalten. Dafür musst Du aufhören, immer wieder das zu wiederholen, was genügend andere bereits vor Dir gesagt haben. Klischee Ade! Sprich nur das aus, was nur Du sagen kannst! Klischee Ade! Erzähle, wovon nur Du erzählen kannst! Klischee Ade! Deine Freiheit entsteht durch die Arbeit am Ausdruck der eigenen Gedanken. Diese Redefreiheit sei Dir heilig, vor allem, wenn du zu Dir selbst sprichst. Freies Sprechen heilt, weil es Dir hilft, Dein Leben zu gestalten. Tacheles reden! Wenn Du täglich daran arbeitest, zu sagen, was Du denkst, wird der Punkt kommen, an dem Du erkennst, wann es sinnvoll ist zu reden, und wann es sinnvoller ist zu schweigen. Klischee Ade!
6.
Die Erwachsenen kannst du vergessen! ( Durch die Augen eines Kindes) Für die Erwachsenen ist es leicht, zu sagen, dass die Zukunft in Ordnung sein wird! Sie werden nicht in ihr leben müssen. Wir Kinder sind wütend. Wir haben Angst, weil wir sehen, wie die Erde zerstört wird. Wir sehen, wie die Gesellschaft auseinanderfällt und flüchten aus dem Alltag in unsere Smartphones. Die Erwachsenen tun so, als ob alles in Ordnung wäre, aber wir wissen, dass wir dieses System hacken müssen, wenn wir eine Zukunft haben wollen. Wir sind gefangen in der digitalen Steinzeit, umgeben von Smartphone-Zombies und analogen Dinosauriern. Wir können froh sein, wenn die Erwachsenen keinen Nuklearkrieg anzetteln und von der Erde noch etwas übrig ist, wenn wir erwachsen geworden sind. Alles wird vergiftet! Auf die Erwachsenen können wir nicht zählen! Wenn wir eine Zukunft haben wollen, müssen wir sie selbst hacken!
7.
Hack or Die 04:31
Hack or Die! Hacken oder Sterben? In der Vergangenheit war die Apokalypse eine Wahnvorstellung oder eine Naturkatastrophe. Doch seit ihrer Digitalisierung ist die Menschheit nun schon so oft nur durch Zivilcourage und Zufall der eigenen Selbstauslöschung entkommen, dass man von der Existenz eines eingreifenden Gottes ausgehen könnte. Dieses instabile Gleichgewicht der Angst vor der gegenseitigen nuklearen Auslöschung wird jetzt durch unerklärte hybride Kriege belastet. Wir befinden uns in einem globalen Cyberkrieg um die Kontrolle des Datenflusses, der uns und unsere Welt steuert. Je mehr sich unsere Technologie entwickelt, desto mehr Möglichkeiten schaffen wir, um uns selbst auszulöschen. Wir haben ein klares Muster von nuklearen Unfällen, Selbstvergiftung und aus dem Labor entwichenen Viren, das uns begreifen lassen sollte, wie schnell wir zum Kollateralschaden unseres eigenen Fortschritts werden. Dabei ist es egal, ob wir durch Radioaktivität, Viren, Bakterien, synthetische Biologie oder einfach durch Versiegelung und Verwüstung unseres Planeten aussterben. All das führt in eine Eskalation der Propagandakriege im Kampf um geopolitische Vorherrschaft, und dadurch werden wir immer mehr auf die richtige Interpretation der Daten durch Künstliche Intelligenzen angewiesen. Zu leicht kann dieser sich zuspitzende Teufelskreislauf in einem nuklearen Holocaust enden. Dass Flammenmeere die Erde verschlingen und danach dunkler Rauch, Kälte und Radioaktivität die Biosphäre unbewohnbar machen, genau darauf steuern wir zu, wenn wir weiter in hybriden Kriegen „Rette sich wer kann“ und „Möge der mächtigste Betrüger gewinnen!“ spielen. Um zu überleben, müssen wir jetzt die Unterbrechungen in unserem Muster der gewaltsamen Selbstzerstörung stärken. Die Demokratie selbst ist ein historischer Hack der langen Abfolge von Gewaltherrschaften in der Geschichte der Menschheit. Ihre Existenz hat die gewaltfreie Gründung der größten Demokratie durch die beharrlichen Interventionen von Mahatma Gandhi möglich gemacht. Die Demokratie hat einen Hack wie den „Fridays for Future”- Schulstreik von Greta Thunberg möglich gemacht. Nur in einer Demokratie kann ein kleines Mädchen durch ihren Schulstreik am Freitag die Weltöffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass die Menschheit gerade Suizid durch Ökozid begeht. Um zu überleben, brauchen wir viele solcher Hacks. Wir müssen das Muster des Fortschritts durch selbstmörderischen und mörderischen Wettbewerb, dieses Muster der Herrschaft durch eskalierende Ausbeutung hacken! Ein einziges Worst-Case-Szenario reicht aus, um die Menschheit auszulöschen. Langfristig zerstören unsere Konflikte alle und alles – das ist unser gemeinsames menschliches Dilemma. Wenn wir nicht im Ökozid oder im Dritten Weltkrieg sterben wollen, müssen wir das Muster der menschlichen Selbstzerstörung hacken, bevor es uns auslöscht. Hack or Die! Hacken oder sterben?
8.
Lockdown-Effekt Das Sterben nimmt zu, wenn die Schritte abnehmen. So wirken sich die Lockdowns auf die Gesundheit der Menschen aus. Dabei litten schon vor der Covid-Krise mehr als 80% der Heranwachsenden an Bewegungsmangel. Bewegungsmangel war bereits die vierthäufigste Todesursache bei Erwachsenen. Lockdowns erhöhen bei älteren Menschen das Todesrisiko stark und können bei Kindern und Jugendlichen lebenslange Folgeschäden verursachen. Durch Lockdowns potenziert sich der Teufelskreislauf der Pandemien von Bewegungsmangel, sozialer Isolation und Fettleibigkeit. Diabetes, Herzinfarkt, chronische Übermüdung, Depression, obsessives Suchtverhalten mit und ohne Substanzen, Eskalationen von Gewalt, und posttraumatische Belastungsstörungen - all das sind mögliche Resultate des Lebens im Lockdown-Modus. Ein hohes Maß an sinnvoller und gesunder Bewegung, am besten mit Tiefenentspannung kombiniert, ist die beste praktische Intervention gegen die physischen und psychischen Auswirkungen der Covid-Krise. Wir brauchen einen neuen Umgang mit der für uns notwendigen Bewegung. Wir brauchen eine gut durchdachte und konsequent durchgeführte Bewegungspraxis, die Körper und Geist zu leistungsfähigen Partnern macht. Die wiederkehrenden Lockdowns sind eine schwere Belastung, und trotzdem kann es gerade durch die wirtschaftlichen Folgen der Lockdowns noch viel schlimmer kommen. Soviel in dieser Zeit liegt außerhalb unseres Einflussbereichs. Wie und ob wir uns bewegen können, beeinflussen nur wir. Nutzen wir diese Chance!
9.
Hirntod durch Bewegungsmangel Wer zu lange sitzt, muss ständig Energie zuführen. Ansonsten wird man zur Seegurke. Die Seegurke verdaut ihr Gehirn, und auch als Mensch ist es langfristig schwierig, nicht fett und unbeweglich zu werden. Kopfschütteln alleine reicht da nicht. Auch Hände waschen ist gut, aber zu wenig. Bereits vor der Covid-Krise starb einer von vier Erwachsenen an den Folgen von zu wenig Bewegung. Vier von fünf Kindern waren bereits gefährdet, dieser eine Erwachsene zu werden. Je weniger Schritte wir machen, desto mehr Menschen sterben. Ein Lockdown-Effekt ist eben dieser Anstieg an Todesfällen und Krankheiten. Nichts bewegt sich, wenn wir uns nicht bewegen. Nur krank werden und Sterben gelingt besser, wenn wir uns weniger bewegen. Das Todesrisiko der älteren Menschen steigt stark durch die Doppelbelastung: Kaum Kontakt und wenig Bewegung. Diese Doppelbelastung kann auch bei Kindern bleibenden Schaden verursachen. Der Mensch ist auf ein hohes Maß an Bewegung ausgelegt, seitdem wir begonnen haben, auf zwei Beinen zu laufen. Freude an Bewegung, Bewegung, die unser Herz stärkt und unser Gehirn wachsen lässt, wäre jetzt die beste Intervention. Denn, wo der Bewegungsmangel anfängt, beginnt auch der Hirntod. Kaum verwunderlich - denn, was ist der Tod? Ein Mangel an Bewegung.
10.
Klima-Krise Dekodiert: Pilze - Unsere Zukunft Kaum jemand weiß, was auf dem Spiel steht: Keine Pilze - keine Zukunft. Nach jahrzehntelanger Diskussion über den Klimakollaps weiß immer noch kaum jemand, dass der Großteil des CO2 in unserer Biosphäre nicht von Pflanzen gespeichert wird, sondern vom Pilzmyzel im Erdboden. Auf diese Weise schafft Pilzmyzel fruchtbaren Boden. Auf diese Weise recycelt Pilzmyzel alles - Pflanzen, Tiere, und Menschen. Kaum jemand weiß, dass wir, durch die Art, wie wir leben, unsere Ökosysteme versiegeln und verdrängen, und letztlich auch uns selbst vergiften. Kaum jemand weiß, dass der Nährstoffgehalt in unserem Essen daher weniger wird, während die Umweltgifte in der Nahrung zunehmen. Kaum jemand bemerkt, wie die Entwaldung und Monokulturen in der Landwirtschaft zu einem extremen Verlust an Boden führen. Jeder sollte daher wissen, dass wir die Landwirtschaft reformieren müssen, um unsere ökologischen Kreisläufe zu regenerieren. Jeden Tag sollten wir in den Nachrichten sehen, wie wir verschmutztes Wasser und verseuchten Boden durch Mykofiltration und Mykorestauration gereinigt haben. Wir sollten wissen, dass wir unsere Wälder und Bienen durch Mykoforstwirtschaft resilient gegen den Ökozid machen können. Jeder sollte daran mitarbeiten, dass wir unsere Länder und Städte durch strategische Wald-, Haus- und Landwirtschaften so resilient wie möglich gegen den Klimakollaps machen. Jeder sollte bei dieser Fungi-für-unsere-Zukunft-Kultur Indoor wie Outdoor mitarbeiten können, mit dem gemeinsamen Ziel, eine sichere Nahrungsmittelversorgung und die medizinische Grundversorgung, durch den Anbau von Pilzen zu erreichen. Am dringendsten ist ökologisch gesehen dabei die Produktion von fruchtbarer Erde und der Einsatz von Mykopestiziden in der Nahrungsmittelproduktion. So können wir unsere langfristige Nahrungsmittelversorgung und eine kostengünstige, effektive medizinische Grundversorgung gewährleisten und als Nebeneffekt den Boden regenerieren und unsere CO2-Bilanz ausgleichen. Wir können systemisch gesehen nicht überleben, wenn unsere medizinische- und Nahrungsmittelversorgung von wenigen Konzernen abhängig ist. Das muss in Korruption und fatale Fehlwirtschaft münden. Darum sollte die Häufung von Viren- und Bakterienpandemien uns klar machen, dass wir Pilze und unsere Nahrung wieder als Medizin begreifen müssen. Pilze sind empirisch gesehen dafür geeignet, weil sie bereits seit der Steinzeit weltweit die Grundlage der traditionellen Medizin darstellen. Da uns Mycel und Pilze als älteres Lebensreich die Evolution an Land ermöglicht haben, sind wir in unserem Überleben auf dieselben antiviralen, antibakteriellen und antimykotischen Wirkungen von Pilzen angewiesen wie unsere Ökosysteme. Daher finden auch wir alle Stoffe, die wir in Pflanzen, Insekten und Tieren finden, in höheren Pilzen. Als Architekten unserer Ökosysteme sollten Pilze und ihr Myzel auch zum Ausgangspunkt für die Erforschung neuer Umwelttechnologien gemacht werden! Denn erst, wenn wir mit dem Pilzreich in Symbiose leben, können wir trotz Ökozid wieder sicher schlafen. Wer Pilze und ihr Myzel zerstört, nimmt der Menschheit die Zukunft. No Fungi - No Future. Jeder sollte das wissen.
11.
Ikarus 06:25
Ikarusflug und der Höhenflug der digitalen Detektive Die Grundsituation der Menschheit in ihrer digitalen Transformation ist ein poetischer Wettstreit, ein globales Theater, an dem wir alle teilhaben, ein Krieg der Narrative sich widersprechender Propaganda, ein Krieg um die Neuerzählung unserer Menschheitsgeschichte. Es ist ein Wettstreit um die Deutungsmacht über das sich ereignende Leben, von der Nanoebene bis in die Weiten des Weltraums. Der Ausgang dieses Ultra-Marathon-Wettstreits ist ungewiss, denn er ändert sich radikal mit der viral werdenden Disruption. Wir leben als Einzelne wie auch als Gesellschaft in einer Welt unserer Geschichten, die bereits so von der Eigendynamik der Propaganda durchdrungen ist, dass es für unsere Existenz hinderlich und lebensbedrohlich ist. Damit wir nicht selbst denken können und müssen, werden Propaganda-Geschichten erfunden, in der wir wie Live-Rollenspieler in die für uns zugedachten Rollen schlüpfen. Die Global Player sind im Strudel des sich überschlagenden digitalisierten globalen Theaters fast genauso ohnmächtig, wie die Menschen, die primär nur ihre Daten zum Welt-Verlauf besteuern können. Für die Eigendynamik der Macht sind auch sie wie Puppen, nur, dass diese mehr Stücke spielen können. Für sie mögen ewiges Leben, totale Herrschaft, oder ein Flucht zum Mars Ikarus-Rettungs-Fantasien sein, während die Datenspender als Fußsoldaten um jedes Recht und jede Freiheit kämpfen und betteln müssen, und in ihrer Freizeit von der Vergangenheit träumen. Alle aber leben gefährlich. Die einen leben gefährlich, weil sie bedeutend sind, die anderen leben gefährlich, weil sie unbedeutend sind. Alle sind digitale Detektive auf der Suche nach passenden Wahrheiten, die wir uns und anderen weitererzählen können. Denn wir sind mit unserem Leben darauf angewiesen, in der gerade stattfindenden Veränderung eine Geschichte zu erfinden, die uns überleben lässt oder gar Erfolg ermöglicht. Dabei kennen wir immer nur einen Teil der Geschichte, die wir bereits ganz zu kennen glauben. Vermeintlich kennen wir die Geschichte von Ikarus, dessen Vater Dädalus tief in die Trickkiste gegriffen hat, um seinen Sohn mit Hilfe synthetischer Flügel die Flucht aus der Gefangenschaft zu ermöglichen. Wir wissen, dass er ihn gewarnt hat, nicht zu hoch zu fliegen, damit die Sonne seine Flügel nicht zum Schmelzen bringt. Kaum jemand aber weiß, dass Dädalus Ikarus auch davor gewarnt hat, nicht zu tief zu fliegen, weil die unberechenbaren Luftströmungen in der Nähe des Meeres seinen sicheren Tod bedeuten. Diese tödlichen Luftströmungen knapp über der Meeresoberfläche in der Ikarus-Geschichte symbolisieren ein Leben ohne Reflexion und Visionen, in dem wir den Stürmen des Schicksals hilflos ausgeliefert sind. Die Sonne steht für die Klarheit durch Reflexion, Imagination und Planung. Wir müssen uns an der Sonne unserer Vernunft orientieren auch auf die Gefahr hin, dass wir uns irren. Denn auch das, was als Idee gut und richtig ist, kann fatal sein, wenn wir beim Versuch, unser Ideal zu verwirklichen, keine Rücksicht auf unsere konkreten Beschränkungen nehmen. Auch die Menschheit befindet sich in einem technologischen Höhenflug. Wir lernen aus der Ikarus-Geschichte, dass kein noch so kluger Hinweis es uns ersparen kann, den passenden Umgang mit den unmittelbaren Feedbacks des Lebens im praktischen Einsatz unser Technologie zu entwickeln. Wie Ikarus müssen wir durch unsere Technologien in einer neuen Umwelt navigieren lernen, um zu überleben. Wir müssen die technologischen Transformationen immer wieder unseren menschlichen Bedürfnissen entsprechend skalieren. Auch Geschichten, und wie wir sie konsumieren, sind sich entwickelnde Technologien. Wie jedes neue Medium transportiert auch jede neue Geschichte Vorurteile. Vorurteile ersetzen niemals die eigene Analyse und Recherche. Analyse und Recherche entscheiden wie wir leben, und ob wir überleben. Fast alles, was wir in den Propaganda-Kriegen, als ganze Wahrheit präsentiert bekommen, ist, wie in der Geschichte des Ikarus, verkürzt und so verändert, dass wir an ein für die Propaganda nützliches Klischee glauben können, z.B. “Die Jungen scheitern, weil sie nicht auf die Alten hören!”. Von der Propaganda besessen leben wir in einer Alice-in-Wonderland-artigen Scheinwelt, in der die atemberaubende Dramaturgie von Klischees auf unseren Bildschirmen uns instrumentalisiert und unsere Selbsteuerung wie einen Palliativpatienten ruhig stellt. Analyse und Recherche immunisieren gegen die viral gewordene Springflut von Propaganda-Geschichten, auch weil wir durch sie früh genug Muster des eigenen Zombie-Modus erkennen und gegensteuern können. Wie ein luzider Träumer entlarven wir Propagandarealitäten, die die Einzigartigkeit unserer Realität, nur karikarturenhaft imitieren können. Wie ein Traumdeuter müssen wir jede Geschichte danach untersuchen, an welche Wünsche und Ängste sie appelliert, wer davon profitiert, und zu wem wir in unserer eigenen Lebensgeschichte werden, wenn wir diese Geschichte zu einem Teil unseres Lebens werden lassen. Zur Propaganda-Resilienz ist kontinuierliche Arbeit an der eigenen Geschichte und an der Fähigkeit sie zu erzählen notwendig. Denn nur wer seine eigene Geschichten und Ideen erzählen kann, kann darauf verzichten, die der anderen zu übernehmen. Dazu gehört es zu lernen, unsere Geschichten und Ideen in verschiedenen Medien zu erzählen, das wie lernen zu hören, wie wir sprechen, und zu sehen, wie wir uns bewegen, mit dem Ziel, die Bewusstheit zu schaffen, wie wir unsere eigene Geschichte durch die Art, wie wir erzählen, erzählen. Jedes Medium ist seine eigene Botschaft, und alle Botschaften begegnen uns im Erleben unserer eigenen Geschichte. Analyse und Recherche sind die Wächter am Eingang unserer Lebensgeschichte, durch die wir unseren eigenen Vers zur Menschheitsgeschichte beitragen im Formationsflug mit der Sonne unserer Imagination. Solange wir können, sollten wir diese Freiheit genießen, unseren eigenen Reim zu machen. Wenn die wenigen Mächtigen verzweifelt den Ikarusflug aus der Gefangenschaft unseres konfliktbehafteten Menschseins zur Sonne des Transhumanismus wagen, könnte es gut sein, dass die Trümmer dieses Versuchs nicht ins Meer fallen, sondern, wie ein Meteoritenschauer, auf uns Übriggebliebene regnen.
12.
Gandhis Garten Gesundheitsgärten gegen den Ökozid Mahatma Gandhis Garten war wie der Garten des Aristoteles Grundlage seiner Nahrungsmittelversorgung, Grundlage seiner medizinischen Versorgung, Grundlage seines Verständnisses von Ökonomie, Ethik und Demokratie. Aristoteles und Gandhi haben erkannt, dass ein Garten all das für uns Menschen sein kann. Gartenkultur ist der Ursprung unserer Entwicklung als Menschen. Durch Gartenkultur lernen wir unser Menschsein. Der „Gesundheitsgarten“ ist daher der Schlüssel für unsere Zukunft. Durch eine nachhaltige Gartenkultur können wir uns und unsere Erde heilen. Diese Freiheit, unseren Garten zu gestalten, muss mit der Autonomie unserer Ernährung anfangen. Kein Samen, keine Spore, keine Pflanze darf illegal sein oder patentiert werden. Aristoteles und Gandhi haben erkannt, dass ohne die Autonomie, die der Eigenanbau ermöglicht, die Freiheit der Demokratie nur Schein sein kann. Die größte Demokratie der Welt hat in Mahatma Gandhis Garten begonnen. Wir müssen das größte demokratische Netzwerk von Menschen erschaffen, das durch seine Gärten eine neue nachhaltige Lebenskultur etabliert. Diese Gesundheits-Gartenkultur muss ein Grundrecht werden, um uns und die Welt zu nähren und zu heilen. Gesundheitsgärten sind ein Beitrag für das Überleben der Menschheit und der Biosphäre. Unsere Gartenkultur wird dafür der Wegweiser sein. Das ökologische Gleichgewicht, das wir global schaffen müssen, um den gegenwärtigen Ökozid zu überleben, können wir in unserem Garten selbst gestalten. Pflanzen und Pilzmyzel machen unseren Boden fruchtbar und speichern CO2. Wenn wir unser Mikroklima durch die Artenvielfalt im Garten verteidigen, ist der Gesundheitsgarten Medizin gegen den Ökozid. Diese Artenvielfalt von Pilzen und Pflanzen als Grundlage der Ernährung ermöglicht unseren Körpern und unserer Biosphäre ein langes und gesundes Leben. Das Mikroklima des Gartens mindert die Wahrscheinlichkeit, im Alter an den Folgen des Klimakollapses krank zu werden und zu sterben. Die Gestaltung eines Gesundheits-gartens muss daher Medizin und Nahrung für uns und unsere Umwelt schaffen. Freie Gartengestaltung muss Grundrecht werden - als Selbst- und Klimaschutz! Verwirklichen wir Gandhis und Aristoteles Vision von Gärten, welche die Nahrungsmittelversorgung und medizinische Grundversorgung sichern - durch unsere Gesundheitsgärten! Machen wir unsere Gesundheits-Gärten außerdem zu Vorbildern für die Symbiose von Natur und Kultur! Mensch und Natur überleben nur in Symbiose. Schaffen wir eine Über-Lebens-Kultur!
13.
Die Magie der Liebe - Lebensliebe bewahren Aus meiner Sicht ist die „Neurobiologie der Liebe” von Humberto Maturana die einzige Perspektive, aus der unsere menschliche Biologie Sinn macht. Die Biologie der Liebe lehrt uns, wie wir uns als Einzelne und als Gemeinschaft, als Organismus und Organismen, im evolutionären Drift des Hier und Jetzt durch Emotion und Reflexion organisieren können. Zärtlichkeit und Vertrauen heilen unsere Beziehungen sowie Geist und Körper. Sie versöhnen und helfen uns loszulassen. Ohne diese Grundlage können wir als Einzelne keinen Charakter entwickeln und als Gemeinschaft keinen Frieden bewahren. Ohne das Verständnis des emotionalen Zusammenspiels von Liebe und Spiel als vergessene Grundlage unseres Menschseins werden wir am Biss in den Apfel der Erkenntnis ersticken. Wenn wir keine Zärtlichkeit empfinden, dieses Gefühl des Wohlbefindens durch die Gegenwart des anderen, werden wir immer einen Grund erfinden, warum es besser ist, den anderen auszubeuten oder zu töten. Wir lernen und entwickeln uns durch die Art und Weise, wie wir zusammenleben; und die Folgen unseres Miteinanders werden immer der Art und Weise entsprechen, wie wir zusammenleben. Für die Menschheit selbst hängt nun ihr Überleben davon ab, sich als Teil der Welt zu verstehen. Unsere Zivilisation ist auf dieses komplementäre Zusammenspiel von Mikro- und Makroebene angelegt, damals wie heute. Ein Mensch alleine kann kein Mammut erjagen. Ein Mensch alleine kann keine Wissenschaft betreiben. Die Freundschaft zwischen den beiden Wissenschaftlern Heinz von Foerster und Humberto Maturana war entscheidend für die Entwicklung ihrer Forschung. Die Synthese aus der Biologie der Liebe und der Teil-der-Welt-Haltung ist heute für das Überleben der Menschheit unerlässlich. Wir müssen lernen, Gemeinschaften zu bilden, in denen Vertrauen möglich ist, weil wir das Handeln des anderen nicht in Frage stellen müssen. Andernfalls werden wir uns bald zerstören und vielleicht sogar die Biosphäre selbst vernichten. Ich werde nie vergessen, wie Maturana in seiner Wittgenstein‘schen Klarheit Liebe anhand einer Spinne erklärte: „Wenn die Existenz der Spinne legitim ist, werde ich nicht daran denken, auf sie zu treten oder sie zu töten. Ich werde sie respektieren und wenn ich sie beobachte, werde ich Neugierde entwickeln.” Diese Neugierde des Erforschens und Gestaltens, die aus gelebter Liebe entsteht, ist der Ursprung von Wissenschaft und Zivilisation. Aus dieser Neugier entsteht eine Kultur, die abstrahieren und Technologien entwickeln kann, die auf der Beobachtung der Natur basieren. Dass wir uns durch diese Magie der Liebe selbst als Teil der lebendigen Natur erkennen können, und daraus eine neue Lebenspraxis entwickeln können, könnte uns vor der Selbstzerstörung bewahren.
14.
5 Gesetze 01:56
Die Fünf Finalen Gesetze 1. Es gibt immer ein größeres Bild. 2. Es gibt immer eine andere Perspektive. 3. Es gibt immer eine andere Ebene von Details. 4. Es gibt immer Fehler.
15.
Tagebucheintrag eines Aliens Alien im Urlaub Liebes Tagebuch, die Weltraum-Affen sind völlig verrückt geworden! Sie gefährden die intergalaktische Pilzfarm, die wir auf der Erde angelegt haben. Alles begann, als wir Pilze sammelten. Wir fanden immer wieder lebensbedrohlich betrunkene Affen auf dem Boden - lallend. Außerdem stolperten außerirdische Pilzsammler regelmäßig über die alkoholisierten Leichnam von Affen. Sie hatten im betrunkenen Zustand die falschen Pilze gegessen - kein schöner Anblick. Aus Mitleid und weil wir unsere Pilzfarm nicht gefährden wollten, brachten wir, die Überlebenden in unsere Raumschiffe und pflegten sie mit organ- und hirnstärkenden Pilzen wieder gesund. Eine sich selbst organisierende Pilzfarm, eine Symbiose von Pflanzen und Tieren, die Verteilung von Pilzen und ihrem Myzel auf dem ganzen Planeten - Urlaubsparadies Erde - ein Pilzwaldplanet mit schönen Stränden, das waren alles hervorragende Ideen. Aber im Nachhinein betrachtet war es leider ein schwerer Fehler, die Affen mit Pilzen zu füttern, um ihr Gehirn wachsen zu lassen. Sie hörten nicht auf zu trinken. Vielleicht war es diese Mischung aus Drogen und totem Fleisch, die es ihnen unmöglich machte, mit ihrem Gehirnwachstum fertig zu werden. Als sie klug genug wurden, um zu erkennen, dass sie nicht von einem allmächtigen Gott abstammen, sondern nur für eine unvorstellbar kurze Zeit in einem unbedeutenden Teil des Weltraums lebten, drehten sie völlig durch. In einem verzweifelten Verbesserungswahn begannen die Weltraumaffen, die Biosphäre immer schneller zu zerstören. Sie entwickelten immer bessere Technologien, um unsere Wälder abzuholzen, die Meere und Flüsse, den Boden, die Luft und sogar ihre Nahrung zu vergiften. Schließlich verminten sie auch den gesamten Planeten mit Nuklearwaffen. Jetzt arbeiten sie sogar eifrig an der Entwicklung von Bakterien und Viren. Es ist, als hätten sie sich vorgenommen, sich selbst und den Planeten zu töten. Affen im Weltall, wer hätte das gedacht? Am Anfang verehrten sie uns als Götter und Engel. Jetzt sezieren sie uns, wenn sie uns erwischen! Deshalb zeigen wir uns auch selten ohne unsere schützenden Raumschiffe. Allein die Aufzeichnungen unseres Flugverhaltens genügten den Weltraumaffen, um neue, halbintelligente Kriegsmaschinen zu erfinden. Nun laufen wir Gefahr, bei jedem Urlaubstrip eine vollautomatische nukleare Selbstzerstörung auszulösen. Dann wäre unser beschädigtes Pilzparadies für immer verloren. Welcher Außerirdische will sich im Urlaub einer so großen Gefahr aussetzen? Inzwischen brechen so viele ihren Urlaub ab, dass sogar die Weltraumaffen misstrauisch geworden sind. Sie haben Verdacht geschöpft, dass sie nicht alleine sind. Als wir den Affen unsere Pilze gaben, um ihre Gehirne wachsen zu lassen, hofften wir, dass sie eines Tages die Gärtner dieses Planeten werden würden. Wir wussten nicht, dass die Affen nicht nur unseren Urlaubsplaneten gefährden, sondern auch den umliegenden Weltraum vermüllen würden. Der Müll, den die Weltraumaffen überall hinterlassen, ist fast noch gefährlicher als diese Weltraumaffen. Wir wissen nicht, wie lange wir unseren Planeten noch vor seiner Zerstörung bewahren können. Wir sagen Affen? - “Schlimmer als Schweine!” Vielleicht hätten wir Schweine mit gehirnwachstumsfördernden Pilzen füttern sollen? Dafür ist es jetzt zu spät. Iich werde wohl bald abreisen müssen. Schade um all die vielen Pilze!
16.
I. Act (Inciting Incident) Verse (Call) 1 A sky lights up in mushrooms doom, A world, blown up by silver spoons, All dreams end with a final boom, Unthought of by our narrow zoom, Excuses end, it’s coming soon, Tell it to god that you were really trying. Verse (Call) 2 A scam is what you’re living for Become a star, leave them in awe, Your music, and your rhymes are raw, Then realize you’re still a whore, You sold yourself, now life’s a bore, And you grow old depending on the cheers Of those who made you. Verse (Call) 3 Your friends, they struggle through their lives, You wonder who of them survives, They gave it all, but end deprived, Some work for kids, some for their wives, Yet emptiness shines through their eyes, As they turn into zombies. Chorus (Response) 1 We live our lives full of fear. Life’s a fight, the end is near But, it’s alright Bob, we’re only dying. II. Act (Progressive Complication) Verse (Call) 1 All Eyes on me: the Internet, Where nowadays the garbage’s fed, As porn dictates relationships, Buy plastic breasts use every trick Provide yourself another hit, Won’t change the fact That you are lonely. Verse (Call) 2 Universities are filled with fools, Where bureaucrats make all the rules, You’re educated as a slave, To work your way down to your grave, Die from a heart attack, So you don’t have to see, It wasn’t worth it. Verse (Call) 3 You wanna know how this world ends? We live our lives full of pretense, You don’t grow old; life never ends, And if you ask who still has kids, Religious freaks who lack in wits, Those who don’t know what else to do But hope their kids might pull them through. and you? You’re rather crying. Chorus (Response) 2 This world is a mess. We settle for less, We are confused, full of distress Cause we got nothing, Bob, worth living up to. III. Act (Moment of Crisis, Climax, Resolution) Verse (Call) 1 Money swears, we’re owned by few, convinced there’s nothing we can do, Just struggle on, things won’t be fine, For victims of white-collar crimes, Like sheep, we wait and stand in line, Long gone democracy’s decline, Now, we’re all just something to invest in. Verse (Call) 2 The weather’s changed, some like it hot, The polar caps - a melting pot, And bees and trees they disappear, While we, we drink another beer, Let’s cuddle in a garbage swirl, And say goodbye to our world, Once we did come to love you?! Vers (Call) 3 No more amused, no more confused, We really got this world to lose, Weapons of choice, I’ve chosen blues Allowing me to spray the truth, I’m just a slob; it’s not my job, But I got love and rhymes like Bob, So I cry out loud, “You can’t forswear!” That our world ends if we don’t care. Chorus (Response) 3 Our Ecocide is on its way, In it, we live another day, Hoping our minds lead us astray, That’s how it ends if we’re not trying. © Lucas Pawlik
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Spaceship Earth Reality bite me I’m a middle-class whitee And though there is no one like me I don’t wanna be quite me Everybody just fights me Even me being me It’s so mean just to be Programmed to hesitate and wait Unable to act as you can not relate The world I dictate, oblivion is my fate The World’s what I drink as the thirst is my state. Consuming middle-class witee Reality bites me I’m a middle-class whitee Though there is no one like me I don’t wanna be quite me See the poor folks are struggling To become just like me Because they’re failing to see It’s so mean just to be Programmed to hesitate and wait Unable to act as you cannot relate So the world’s what we drink and oblivion is our fate But maybe once we’re all the same. And we got no one else to blame. Then the scales fall from our eyes. And we see through all these lies. See, we are one and this is true. The fact is I am just like you The things that we are going through There is no me, there is no you There’s only us and what we do The things that we are going through Our hurt’s the same when we feel blue The same tears are running from our eyes as we suffocate from lies Like nations, races The exact same tears run from our faces coming from a world that we created bled to death and devastated Cos we all hesitated, waited while it was so plain to see It’s up to us, to change this world It’s up to us to face responsibility. Not for being yellow, black, or white but for the fact that we’re alike Remember this for what it’s worth We are the crew of spaceship earth.

credits

released December 6, 2021

Text und Sprachaufnahmen : Lucas Pawlik

Musik und Audiobearbeitung : Andreas Wiesbauer

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Pawlik Wiesbauer Austria

Lucas Pawlik is a philosopher who
practices perception and cognition as living art forms, through which we create our civilization.

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